Aus einer Freundschaft heraus entstand das Projekt „Uriawest“; eine Freundschaft zwischen Hermann Maier, dem Gründer von Uria e. V., www.uria.de und Thomas Baecker.
Dem Genuss von Fleisch hatte Th. Baecker bereits vor über 30 Jahren entsagt.
Ausschlaggebend hierfür war eine von ihm im Jahre 1985 ausgearbeitete Dokumentation in vier Großschlachthöfen. Die in seinen Augen doch recht grauenhaften Ereignisse in diesen Schlachthöfen haben ihn so bewegt und nachhaltig beinflusst, dass sein Entschluss feststand: Nie wieder Fleischkonsum!
Nachdem der Großstadtmensch und weltweit viel gereiste Th. Baecker 2010 im schönen Westerwald sesshaft wurde, lernte er verschiedene Rinder- und Mutterkuhhalter kennen. Th. Baecker begann sich für die Haltung von Rindern zu interessieren. Im Gespräch mit den Rinder- und Mutterkuhhaltern erfuhr er, dass einige Rinderhalter mit Besitz einer Bio-Zertifizierung die Tiere durch Viehhändler/Schlachthaustransporte über viele hunderte Kilomter lebend in Schlachthäuser transportieren ließen. Mit dem Einfangen der Tiere auf der Weide und dem nachfolgenden oft nicht zimperlichen Schlachthaustransport in weit entfernte Schlachthöfe war das doch sehr schöne Weideleben für die Tiere schlagartig beendet. Th. Baecker: „Bio endet mit der Verladung der Tiere auf einen Schlachthaustransporter.“ Th. Baecker nennt dies 75 % Bio.
Das Ziel musste sein, aus 75 % Bio dem Verbraucher 100 % Bio anbieten zu können. Tiere, die aus ihrem angestammten Sozialverbund herausgerissen werden, geraten in ihren letzten 2 – 5 Lebenstagen unter unsagbaren Stress und es wird ihnen viel Leid zuteil. „Die fürsorglich ausgeführte Aufzucht und die Qualität des Fleisches dieser Tiere wird durch diese Schlachthaustransporte und dem abschließenden Schlachthaustod ad absurdum geführt“, davon ist Th. Baecker überzeugt.
Es musste also eine Lösung her, den Tieren diesen Stress zu ersparen. Dass der Mensch Fleisch konsumiert, ist nun einmal eine Tatsache. Aber wie kann man den Tieren Leid ersparen und darüber hinaus den ökologisch sinnlosen Transport zum Schlachthof vermeiden? Wie könnte man dem Verbraucher Wurst- und Fleischprodukte nahe bringen, die nicht aus solch qualvollen Quellen stammen?
Die Idee war geboren! Th. Baecker setzte alle Hebel in Bewegung und fand letzendlich den Vater der Uria-Bewegung Hermann Maier, der sich über fast 13 Jahre mit Ämtern und Behörden auseinandergesetzt und solange gekämft hat, bis es endlich möglich wurde, eine Erlaubnis zur Weidebetäubung durch Kugelschuss zu erhalten.
Eine Reise ins beschaulichen Balingen stand auf der Agenda. Th. Baecker traf sich mit Hermann Maier auf seinem Mustervorzeigehof und berichtete ihm von den Vorkommnissen im Westerwald. Schnell entstand zwischen den beiden Männern aus einer geistigen Wesenssympathie eine enge Freundschaft. Th. Baecker war fortan klar, dass er alles erdenklich Mögliche tun musste, um den sinnlosen Schlachthaustod endgültig beenden zu können.
Durch seine fast 25-jährige Erfahrung in der Produktentwickung, im Produktionsaufbau und -management sowie der Organisation von Vertriebswegen zwischen Asien und Europa war es für Th. Baecker nicht schwer, sich diese Erfahrung bei seinem neuen Projekt „Uriawest“ zunutze zu machen.
Er nahm Kontakt zu Rinderhaltern auf, um sie von seinem Projekt zu überzeugen. Zu seinem großen Erstaunen „rannte er offene Türen ein“. Viele Rinderhalter im Westerwald, Hunsrück, Siegerland und weiteren Standorten teilen Th. Baeckers Meinung, dass der einzige „Knackpunkt“ beim Thema Bio der Scheideweg zwischen Bauernhof und Schlachthaus ist. Es ist nun Th. Baeckers Aufgabe, dafür Sorge zu tragen, dass die Tiere in ihrem sozialen Umfeld bis zu ihrem Tode bleiben können und nicht dem Stress des Schlachthaustransportes und auch nicht einem erlebenden Schlachthaustod ausgesetzt werden.
Th. Baecker gründete die Uriawest GmbH, die sich mit der Herstellung von Bio-Weiderind- Wurst und -Fleischspezialitäten in eigener Fertigung sowie deren Vermarktung im Bio-Fachhandel beschäftigt.
Rinderhalter erhalten für ihre Tiere einen fairen Preis, denn nur so kann sichergestellt werden, dass sie sich ausschließlich dem widmen können, was sie am besten können, nämlich einer artgerechten und ökologisch wertvollen Aufzucht und Haltung ihrer Tiere.
Dem Verbraucher und Kunden wird ein lückenloser Nachweis erbracht, dass Tiere im Bio-Bereich unzweifelhaft und nachvollziehbar aus sicheren Herkunftsquellen stammen. Es wird nachgewiesen, dass diese Tiere nicht nur artgerecht und im respektvollen Umgang gehalten werden, sondern dass ein Verbleib der Tiere in ihrem sozialen Umfeld bis zur letzten Sekunde ihres Lebens sichergestellt ist. Deshalb und nur deshalb können diese Fleisch- und Wurstprodukte vom Verbraucher endlich einmal „ohne schlechtes Gewissen“ konsumiert werden.
Und es geht weiter: Die Kontaktaufnahme mit der Politik, um dieses System der artgerechten respektvollen extensiven Weidehaltung als Standard in der Tierhaltung zu etablieren und den Tod im Schlachthaus zu vermeiden, die Weidebetäubung gemeinsam mit den Veterinärämtern zu organisieren und zu begleiten, dies alles sind Leitlinien des Projektes „Uriawest“, dem Lebensmotto von Thomas Baecker, denn „Tierwohl ist Menschenwohl“ und nur so ist gewährleistet, dass Tier und Mensch eine sinnvolle Symbiose eingehen können.
„Uriawest – Bio-Weiderind und Fleischspezialitäten…zurück zur Natur!“
Im umfangreichen Werk Albert Schweitzers finden sich auch heute noch viele anregende Gedanken und Aussprüche u. a. zur Ethik, zum Leben, zu Tieren und Tierschutz, aber auch zu Themen wie der Macht des Einzelnen und der Überzeugungsarbeit. Hierzu finden Sie im Folgenden nur einige Gedanken eines großen Arztes, Philosophen, Theologen, Organisten und Pazifisten.
„Wer in diesen Abgrund von Qual, welche die Menschen über die Tiere bringen, hineingeblickt hat, der sieht kein Licht mehr; es liegt wie ein Schatten über allem, und er kann sich nicht mehr unbefangen freuen.“
„Die Tiere sind unsere Brüder, die großen wie die kleinen. Erst in dieser Erkenntnis gelangen wir zum wahren Menschentum.“
„Die Tiere können nicht sprechen, dennoch denken sie viel mehr, als wir uns vorstellen.“
„Habt ihr noch nie im Sommer die Ochsen und Kühe, in den Wagen auf dem Bahnhof zusammengepfercht, schreien hören? Die Unbefangenen meinen, sie schreien aus Langeweile. Wer aber den Schrei der Tiere kennt, der weiß, dass sie vor Hunger und Durst schreien, und wer nachfragt, wie lang sie fahren, ohne ein Hälmchen und einen Tropfen Wasser zu bekommen, dem stehen die Haare zu Berg, und wenn der Zug schon lange durch Wiesen und Felder eilt, hört er immer noch den Schrei der verdurstenden Tiere.“